CastleRock Festival 2025 – 25 Jahre dunkle Klänge und leuchtende Herzen

Ein Vierteljahrhundert CastleRock – und das mit nichts Geringerem als einem donnernden Triumphzug!
Was einst im Jahr 2000 als mutige Idee begann, ist heute ein unverrückbarer Pfeiler in der deutschen Gothic- und Metal-Festivallandschaft. Zum 25. Mal wurde das ehrwürdige Schloss Broich zum Herzen einer Szene, die sich durch musikalische Vielfalt, Leidenschaft und tief empfundene Gemeinschaft definiert.

Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlicher Kulisse strömten die Besucher*innen in den historischen Burghof – bereit, zwei Tage lang die dunkle Musik und das Miteinander in all ihren Facetten zu feiern. Es war nicht nur ein Festival – es war ein lebendiges Denkmal für eine Kultur, die mit jeder Note atmet.

Freitag: Klanggewaltiger Auftakt zwischen Melodie, Mythos und Maschinen

Schon am ersten Nachmittag zeigte sich die Bandbreite, mit der CastleRock 2025 Maßstäbe setzt: Von hymnischen Metal-Hymnen über kraftvollen Pagan-Energieausbruch bis hin zu knallhartem Industrial – jede Stunde war ein neues Kapitel dieser Jubiläumssinfonie.

Der Auftakt war geprägt von klarer Präsenz, melodischer Wucht und einem mitreißenden Gespür für Emotionen. Die ersten Acts zeigten, dass Gefühl und Durchsetzungskraft kein Widerspruch sind, sondern sich auf der Bühne zu etwas Größerem verbinden.

Mit steigendem Sonnenstand wuchs auch die Energie. Elektronisch gefärbte Härte traf auf rhythmisch dichte Klanggebäude – tanzbar, treibend, kompromisslos. Die Künstler zeigten sich publikumsnah, kämpferisch und stilistisch souverän.

Am Abend hüllte eine provokante Performance Schloss Broich in kühle Theatralik und messerscharfen Industrial-Sound – ein szenisches Gesamtkunstwerk, das sich fest ins Gedächtnis brannte.

Zum krönenden Abschluss marschierte ein episch inszenierter Power-Metal-Donnerhall auf. In voller Rüstung und mit cineastischer Kraft wurde der Freitag mit einem Spektakel beendet, das gleichermaßen Kopf, Herz und Nacken in Bewegung versetzte.

Samstag: Der Klang der Vielfalt – düster, erhaben, ekstatisch

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen stilistischer Breite und atmosphärischer Dichte. Kaum ein anderer Tag in der Geschichte des Festivals dürfte so viel musikalische Abwechslung geboten haben wie dieser Samstag. Eröffnet wurde das Programm mit düsterem Theater, schräger Eleganz und einer bizarren Zirkusatmosphäre – ein Einstieg, der sowohl Augen als auch Ohren forderte. Direkt danach donnerte ein massiver Industrial-Block durch die Kulisse: präzise, direkt und voller technischer Raffinesse.

Mit schwarzem Rock’n’Roll und verspieltem Grusel-Charme folgte ein bittersüßer Stilbruch – tanzbar, schaurig-schön und augenzwinkernd inszeniert. Im Anschluss übernahm eine Formation mit modernem Metal-Sound, die ihre Energie punktgenau entlud und damit eindrucksvoll zeigte, dass Härte und Klarheit Hand in Hand gehen können.

Ein völlig neues Bild bot sich, als die elektronische Dunkelheit Einzug hielt. Synth-lastig, dynamisch und theatralisch sorgte ein besonders energiegeladener Act für eine düstere Tanz-Ekstase im Burghof. Die Dämmerung begleitete dann einen Auftritt voller melancholischer Tiefe – getragen von schweren Gitarren und samtiger Schwermut. Es war ein Moment der kollektiven Einkehr, eingebettet in den historischen Rahmen des Schlosses.

Der Abend entwickelte sich weiter zu einer majestätischen Klangreise, bei der metallische Härte mit orchestraler Opulenz verschmolz. Bildgewaltig und stimmlich eindrucksvoll wurde das Publikum in ferne, mythische Welten entführt – ein echtes Highlight.

Der krönende Abschluss ließ den Lärm verebben – nicht mit Pauken, sondern mit Gänsehaut. Ruhige, düstere Intensität und tiefe Emotionen durchdrangen die Nacht. Der Klang füllte den Hof nicht durch Lautstärke, sondern durch Bedeutung. Es war ein Ende, das sprachlos machte – würdevoll, erhaben und unvergesslich.

Mit dieser 25. Ausgabe hat sich das CastleRock Festival selbst übertroffen: technisch exzellent, stilistisch mutig und atmosphärisch so dicht wie nie zuvor. Jede Band, jeder Auftritt war ein Puzzlestück eines größeren Ganzen – eine Hommage an die Szene, die seit Jahrzehnten lebt, sich wandelt, aber nie ihren Kern verliert.

CastleRock 2025 war keine Nostalgie – es war ein kraftvolles Jetzt. Ein Treffen Gleichgesinnter, ein Ritual unter freiem Himmel, ein Bollwerk der Gemeinschaft.

Ein großes Dankeschön an alle Helferlein und das fantastische Orga-Team – ihr seid das Rückgrat dieses Festivals!

Line-up…….

Freitag, 4. Juli – Epik, Wucht und Wall of Sound

  • DAWN OF DESTINY
  • VANAHEIM
  • SOULBOUND
  • OST+FRONT
  • WARKINGS

Samstag, 5. Juli – Vielfalt, Gefühl und große Emotionen

  • CIRCUS BIZARRE
  • MASCHINIST
  • MOTEL TRANSYLVANIA
  • MISSION IN BLACK
  • AESTHETIC PERFECTION
  • LACRIMAS PROFUNDERE
  • LEAVES’ EYES
  • KATATONIA